Stadtstück Schlieren, Entwicklung Baufeld A2
Schlieren-West wandelt sich vom Gewerbeareal zur Vorstadt. Dort, wo heute Gebrauchtwagen auf Käufer warten, lief vor einem halben Jahrhundert das Industriegebiet in die offenen Felder aus. Bretterbeigen lagerten entlang der Bahnlinie, zu eindrücklicher Höhe aufgetürmt. Dieses Bild inspiriert den Entwurf vom Städtebau bis hin zur Konstruktion.
Heute bestimmt die Eisenbahn die öffentliche Wahrnehmung des Areals am stärksten. Die streng gereihten, ganz unterschiedlich beladenen Güterwagen auf dem nahen Rangierbahnhof inspirieren dazu, die Häuser ähnlich zu ordnen.
Im suburbanen Kontext von Schlieren fehlen die artikulierten Gegensätze von Dichte und Weite. Die neue Planung verfolgt dagegen eine Strategie der Kontraste: Hohe Häuser wechseln ab mit flachen Hallen, enge Gassen mit weiten Plätzen, Einblicke mit Aussichten.
Weil die jüngste Ortsgeschichte zeigt, welche Dynamik Stadtentwicklung freisetzt, wird hier eine ebenso robuste wie offene Strategie verfolgt. Die neutrale Struktur der Gebäudesockel lässt das Wohnen ebenso zu wie das Arbeiten. Aus diesem mineralischen Sockel wachsen die Wohntürme, die als reine Holzbauten konzipiert sind. In ihrer Materialität schliesst sich der Kreis zum Ausgangspunkt des Entwurfs, den Bretterstapeln an der Bahnlinie.
Adresse: Badenerstrasse 90, Schlieren
Programm: Wohnüberbauung mit Gewerbenutzung (190 Wohnungen)
Bauherrschaft: Pensimo Management AG
Mitarbeit: Micha Weber, Jonas Blum, Arturo Roth
Bauingenieur: Hermann Blumer Dipl. Ing. ETH / SIA, Waldstatt
Akustik: Bakus Bauphysik & Akustik GmbH, Zürich
Modellfotos: Manuel Rickenbacher, Zürich